Reisetagebuch
Ein Reisetagebuch binden
Wozu, fragst du dich vielleicht, sollte ich in der digitalen Zeit ein Reisetagebuch haben? Ganz einfach: Es ist wunderschön, persönlich und vielseitig.
Ich selber bin sehr digital – aber nichts geht über ein schönes Buch. Das weiss auch mein Pöstler, der arme. Er muss massenhaft Bücher zu mir tragen…
Bis jetzt hat mir ein kleines Notizbuch als Reisetagebuch gereicht. Doch das Format ist mir zu klein, und die Funktionalität ungenügend: Ich liebe es, Prospekte, Eintrittsbillette und Fotos einzukleben. Ein normales Buch kommt bald an seine Grenzen.
Natürlich kann man Reisetagebücher kaufen – aber ganz individuell und selbst gemacht ist einfach noch viel schöner!
So geht’s:
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Planung:
Welches Format möchtest du? Was soll ins Buch hinein? Nur Text, oder klebst du auch Fotos und Prospekte ein? Wie viele Seiten soll es haben?
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Material:
Du benötigst Papier in doppelter Buchgrösse (ich habe A3 verwendet, das ergibt ein Buch mit Format A4 hoch).
Ev. Zusätzliche Papierstreifen als Abstandhalter (siehe Beschreibung)
Karton
Stabiler Nähfaden und passende Nadel
(Buch)Leim
Einfassleinen, -papier, -stoff
Falzbein
Dicke Nadel oder Ale für die Löchlein
Pinsel zum Leimen
Schraubzwingen und Holzbretter
Japanmesser, Lineal, Schneidunterlage
Gaze für den Buchrücken
Nach Wunsch Bindebänder, Lesezeichenband, Kapitalband
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Buchblock:
Falte die Papierbögen. Wenn du Fotos und anderes einkleben möchtest, falte zusätzliche Streifen mindestens 160-Gramm-Papier (3 – 4 cm breit) für die Papierrücken. Sie geben etwas Abstand zwischen den Seiten. Ich habe die Abstandstreifen mit wenig Leim fixiert, da sie einfach nicht an Ort und Stelle bleiben wollten.
Zusätzlich zu den leeren Seiten habe ich einige Seiten bedruckt: Reisevorbereitungen und Packlisten. Dort habe ich keine Abstandhalter verwendet.
Jeweils 3 Papiere und entsprechende Abstandhalter ineinander mit einer Schablone lochen. Dies geht am einfachsten in einem aufgeschlagenen Katalog.
Beginne nun mit der untersten Lage mit dem Nähen. Die übernähten Bänder ergeben zusätzliche Stabilität. Arbeite dich dann Lage um Lage hoch.
Wenn du den Faden durch eine (uralte) Bienenwachskerze ziehst, gleitet er nicht mehr zurück und du kannst ihn besser anziehen.
Am Schluss gut verknoten.
Klebe nach Wunsch Vorlageblätter auf.
Fixiere mit Schraubzwingen den genähten Buchblock zwischen zwei Holzbrettern. Leime den Rücken und klebe einen Gazestreifen auf.
Leime den Gazestreifen auch auf den Seiten fest.
Nach Wunsch kannst du nun ein Lesezeichen mit Leim fixieren sowie Kapitalbänder. Sieht einfach hübsch aus…
Ein doppelt gefalteter Papierstreifen auf dem Buchrücken stabilisiert zusätzlich und ergibt eine elastische Verbindung mit dem Umschlag.
Alles gut trocknen lassen.
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Einband:
Schneide aus stabilem Karton Vorder- und Hinterseite sowie den Buchrücken zu. Die Teile sollten an den Seiten jeweils 2 – 4 mm grösser als der Buchblock sein. Ausnahme: Die Seite bei den Buchrücken lässt du, da brauchst du ja keinen Überstand.
Schneide Buchleinen, Papier oder Stoff zu – rundherum ca. 3 – 4 cm mehr als die Kartonteile.
Klebe die Kartonteile auf das Einbandmaterial, knicke die abgeschnittenen Ecken ein und schlage die Seiten um.
Leime nun den Buchblock ein. Beginne dabei mit dem Rücken, danach bestreichst du die Vorsatzpapiere respektive 1. Seiten mit Leim. Alles vorsichtig glattstreichen.
Eigentlich bist du nun fertig. Profis pressen nun das ganze Buch. Wenn du Abstandhalter eingearbeitet hast, musst du deine Seiten zusätzlich unterlegen.
Ich habe mein Buch nicht gepresst. Es ist gut gekommen ?
Hast du es geschafft? Ich wünsche dir ganz viel Freude mit deinem Buch!
Hallo,
das ist aber mal eine tolle Idee 🙂
Bedankt
Lg Ina
Hallo Ina
Vielen Dank für deine lieben Zeilen!
Ich hoffe, wir können bald wieder mit dem Camper los ziehen und die Seiten füllen 🙂
Liebe Grüsse
Andrea