Weekend am Lac Saint Point Wenn sich der Sommer dem Ende entgegen neigt, dann bekomme ich Lust auf Berge und Wandern. Mit Robin sind die Wandermöglichkeiten eingeschränkt, also benötigen wir dringend ein Bähnli oder Gondeli oder ähnliches. Beste Voraussetzungen bietet das Tirol – nah, …
Sommertour – Honfleur Honfleur ist bekannt und beliebt wegen seinen authentischen Häfen und dem flachen Sandstrand. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen! Der Weg dorthin ist gemütlich und interessant, die Küste bietet viel Abwechslung. Verwirrend ist jedoch das Zahlsystem der beiden grossen …
Vor genau einem Jahr, an Pfingsten, sind wir wegen einer Sintflut von Maccagno geflüchtet. Der Campingplatz war nicht mehr direkt neben dem See, sondern im See.
Doch das herrliche Gebiet lockt uns auch dieses Jahr wieder!
Am Donnerstagmorgen flitzen wir durch den Gotthard (wie schön, dass alle anderen noch arbeiten müssen). Das Wetter ist ziemlich gut und die Temperatur angenehm.
Auf dem Camping Lagocamp in Maccagno haben wir wieder genau denselben Stellplatz wie vor einem Jahr; hoffentlich ist das kein schlechtes Omen!
Wir packen blitzschnell aus, und mich zieht es, wie immer, sofort zum See. Robin erinnert sich doch tatsächlich noch an den kleinen Spielplatz, aber da gibt es vorerst keinen Kompromiss 😉
Am See ist es herrlich. Wir halten die Zehen ins kühle Wasser, werfen Steine, sammeln schöne Treibholzstücke und fotografieren wie wild. Leider verpasse ich die Schwäne, die direkt über unsere Köpfe zischen, sowie den ungewohnten Salto von Robin. Statt ihn zu retten, hätte ich besser zur Kamera gegriffen… na ja, Mutterreflexe halt!
Nach dem Abendessen schlendern wir über den kleinen Fluss zum öffentlichen Spielplatz, den wir für uns alleine haben.
Ich versuche mit der Kamera einen Mitzieher: Mit verhältnismässig langer Verschlusszeit wird dem bewegten Motiv schwungvoll gefolgt. So ist das Motiv scharf und die Umgebung verschwimmt in der Unschärfe. Ich brauche mehrere Versuche, bis die Einstellungen stimmen. Eine zu lange Verschlusszeit führt zu Überbelichtung, und der richtige Schwung muss auch stimmen – sonst ist gar nichts scharf. Zum Glück könnte Robin stundenlang schaukeln… sonst wird es ihm beim Fotografieren immer langweilig und er macht Faxen!
Luino
Am Freitagmorgen schwingen wir uns aufs Rad und fahren nach Luino. Das Städtchen ist vielleicht auch ohne Markt schön?
Die Strecke ist abenteuerlich: Teilweise müssen wir auf der Hauptstrasse fahren, zum Glück jedoch nicht durch die Tunnels. Da geht jeweils ein Weg aussen am Felsen herum. Bei diesen Wegstückchen thronen italienische Villen, in den Fels hineingebaut, übers Wasser.
Luino wirkt verschlafen, sogar der Hafen ist derart leer, dass wir die Hightech-Fahrradständer beinahe übersehen (weil niemand sonst dort geparkt hat).
Wir schlendern ein wenig durch die Altstadt und schlemmen süsse Törtchen mit Nutella und Pistazien. Mein schweizerischer Charme hat leider keinen positiven Einfluss auf die Verkäuferin: Meine Bemühungen, pistacchio richtig auszusprechen, ignoriert sie und verschwindet nach dem Bezahlen grusslos hinter dem Vorhang. Zum Glück ist das die Ausnahme. Robin wird fast ständig mit einem euphorischen Ciao begrüsst, oft gefolgt von Koseworten und Komplimenten.
Die neu erstellte Promenade in Luino fasziniert mich wiederum sehr. Trotz sehr klaren und geraden Linien harmoniert alles mit der Seenlandschaft und der Stadtsilouette. Holz, Rost und Pflanzen sowie ein spannend anzuschauender Computerspringbrunnen bringen Leben und Wärme.
Pommes und Caprese direkt am See schmecken wunderbar, und die Italiener nebenan bieten uns noch verschiedene Häppchen an, die sie ungefragt zu ihrem Apéro erhalten haben.
Der laue Abend und die letzten Sonnenstrahlen eignen sich bestens für ein paar Glaskugelfotos: Die Gefahr, sich zu verbrennen, ist nicht so gross. Robin nistet sich in einer schönen Trauerweide ein und beschliesst, fortan in diesem Baumzelt zu wohnen. Meine Begeisterung für diese Bäume flammt erneut auf – vielleicht wäre das doch etwas für den Garten? Schliesslich hat Robin seinen Spielplatz total verwüstet…
In der Nacht erwache ich, weil der Wind so seltsam in den Bäumen rauscht. Ein paar wenige Regentropfen klopfen aufs Dach – und plötzlich geht es los. Von einer Sekunde auf die andere giesst es wie aus Kübeln, blitzt und donnert, und ich denke: Oh nein, nicht schon wieder! Nach zwei Minuten ist der Spuk jedoch vorbei, der aufgeschreckte Robin beruhigt, und wir können weiterschlafen.
Markt in Intra
Für den Samstag plane ich eine Schifffahrt nach Intra – der Markt dort soll schön sein, ebenso das Städtchen.
Der Fahrplan ist eine Herausforderung: Wo hält das Schiff wirklich? Und wo nicht? Und an welchen Tagen? Es gibt unzählige Ausnahmen und Ergänzungen….
Es fährt genau ein einziges Schiff nach Intra – um 11 Uhr. Und am Abend eines zurück. Uff, keine grosse Auswahl! Das ist ein richtig italienischer Schifffahrtsplan!
20 Minuten zu früh behauptet der Kapitän, wir seien in Intra. Oha? Gibt es verschiedene Stationen in Intra? Müssen wir wirklich schon raus, oder was ist da los? Wir versuchens, zum Glück, und erst dann merke ich, dass auf dem Plan weitere Ausnahmen vermerkt sind. Zwei Häfen werden erst ab Juni angelaufen.
Robin jammert, er hätte Hunger. Wir düsen durch den Markt, immer der Nase nach, bis zu den Essständen. Beim Anstehen wird Junior immer ruhiger – und als ich schliesslich die Spiessli und Olivenpanini in der Hand halte, schläft er tief und fest. Na gut…
Doch vor dem Essen helfe ich einem alten Mann: Er hat wohl einen schlimmen Sturz hinter sich, sein Bein, sein Arm und sein Gesicht sind aufgeschlagen und voller Blut. Seine Frau fragt mich verzweifelt auf Italienisch nach einer Apotheke. Weil mein Italienisch für solche Fälle nirgends hinreicht, putze ich dem Mann ungefragt das Gesicht mit Reinigungstüchern. Er getraut sich nicht zu widersprechen… grins…. Später realisiere ich, dass das Paar französisch spricht.
Später schlendern wir den Marktständen entlang, vermehrt ganz nah: Unter den Dächern ist es trocken, denn es hat zu regnen begonnen.
Wir kaufen Capeletti mit Rohschinken und Käse fürs Abendessen, sowie Salami. Um den Spielwarenstand kommen wir nicht herum, ebenso bei den Schals und Tüchern. Ich kaufe einige für neue Kameraschals. Später bereue ich, nicht mehr gekauft zu haben. Die Eulen, die Anker,… all diese Tücher gefallen mir selber so gut, da möchte ich vielleicht auch noch für mich etwas haben?!
Die Altstadt von Intra ist hübsch, aber nichts Spektakuläres. Wir schlendern herum und Junior spielt noch ein bisschen in der Nähe des Hafens, bis das Schiff zurück kommt. Doch das will und will nicht kommen. Mir kommen Zweifel: Sind wir wirklich richtig? Was läuft da falsch? Das Schiff hat schlussendlich 25 Minuten Verspätung – und niemand informiert. Beim Einsteigen frage ich noch einmal nach, ob wir wirklich nach Maccagno kommen – es scheint alles in Ordnung zu sein. Ist es auch… uff!
Nach dem wunderbaren Abendessen ziehen wir in die Seifenblasenschlacht! Die riesigen Blasen entstehen fast von alleine, mit ein bisschen drehen und in den Wind halten. Junior liebt es, die grossen, glänzenden Kugeln in der Luft zu zerschlagen. Doch diese gehen zum Angriff über….. 😉
Schnell packe ich noch die Sachen in unser Pourquois-Pas? Falls es in der Nacht wieder regnen sollte, ist morgen nicht alles nass.
Das Programm ist noch offen. Bei schönem Wetter fahren wir gegen Abend zurück, bei Regen irgendwann früher.
In der Nacht beginnt es zu regnen…. und hört nicht mehr auf. Wir packen unsere restlichen Sachen und fahren zurück. Im Aargau ist es tatsächlich schöneres Wetter!
Iseo 1. – 4. Oktober 2017 Kennst du die norditalienischen Seen und bist ebenso fasziniert von ihnen wie ich? Ich finde es toll, innert relativ kurzer Zeit italienischen Charme und mediterranes Klima zu finden. Lago di Como und Lago di Garda sind die beiden …
Romantische Strasse 30.8.- 1.9.2017 Inspiration Ich bin Sammlerin… nein, nein, nicht Kaffeerahmdeckeli, Briefmarken oder Minionsfiguren. Sondern Ideen und Inspiration: für Kreatives, Reisen, Kochen. Nachdem ich einmal hunderte von Zeitschriften aussortiert habe, mache ich das jetzt fortlaufend: diese werden nach einer kurzen „Herumliegezeit“ zerteilt, und …
Die Loire-Region ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert.
Stellplätze kannst du jederzeit nutzen, und sie sind in reicher Zahl vorhanden. Sie sind gut beschildert, und oft bieten sie auch eine eventuell nötige Versorgung wie Wasser, Abwasser und sogar Strom.
Je nach Region befinden sich die Stellplätze nahe an der Hauptstrasse, und sie sind gegen Abend plötzlich sehr rasch besetzt – auch in der Nebensaison!
Wenn du Campingplätze nutzen möchtest, bist du von der Reisezeit eingeschränkter. Die ersten wenigen Campingplätze öffnen ab dem 1. April. Diese befinden sich direkt an der Loire. Ein bisschen abseits stehst du oft vor verschlossenen Toren. Erst ab dem 1. Mai sind dann alle geöffnet. Ab dem 30. September ist die Saison wieder vorbei.
Während die Plätze im Frühling und Herbst oft beinahe leer sind, solltest du in den Sommerferien-Monaten Juli und August vorab reservieren.
Ähnliches gilt auch für den Besuch der Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Schlösser. Nur etwa 20% haben auch im Winter geöffnet.
Vor allem kleinere Campingplätze liegen wunderschön, direkt an der Loire, teilweise auch mit Blick auf charmante Städtchen oder prächtige Schlösser. Viele haben jedoch keine Bademöglichkeit. Nur schon deshalb ist eine Reise in der nicht so heissen Nebensaison empfehlenswerter.
2 Reisedauer
Natürlich ist es dir überlassen, wie lange du deine Reise machen möchtest. Ein paar Überlegungen möchte ich dir jedoch mitgeben:
Je nachdem, woher du anreist, benötigst du ein paar Stunden Fahrt. In der Nebensaison wirst du einige Minuten pro Zahlstelle verlieren, in der Hochsaison könnten sich jedoch auch grösserer Staus bilden.
Die kleinen Rastplätze entlang der Autobahn sind oft sehr schön gestaltet und bieten viel Natur, so dass man gerne ein bisschen länger die Beine vertritt.
Das Angebot in der Loireregion ist sehr gross: Wunderbare Natur mit einer wilden Flusslandschaft, Feldern, Wäldern, Seen, charmante Städte, eine grosse Zahl an prunkvollen Schlössern und eine weitere grosse Zahl an Museen, Ausstellungen und diverse Sehenswürdigkeiten.
Die Strassen sind zwar gut ausgebaut, die Fahrten benötigen jedoch viel Zeit (siehe nächster Abschnitt).
Deshalb empfehle ich dir mindestens eine Woche Reisezeit. Darunter kommt rasch das Gefühl auf, viel verpasst zu haben. Ab zwei Wochen kannst du sagen, du hättest wirklich etwas gesehen. Und wenn du vier Wochen gehen möchtest, wird es dir nie langweilig werden!
3 Fahrten
Autobahnen sind sehr angenehm zu befahren. Die meisten Strecken sind dreispurig gehalten, und es wird angemessen gefahren.
Mautgebühren sind für Wohnmobile relativ hoch, da die Abstufungen der verschiedenen Fahrzeugkategorien gross ist.
Ich empfehle dir eine Kreditkarte, denn die Zahlstellen sind unbedient. Und mit Bargeld bist du mit dem Wohnmobil schlichtweg auf der falschen Höhe: Die Geldautomaten sind tief unten für PW’s angebracht. Oben für höhere Fahrzeuge kannst du nur mit Kreditkarte bezahlen. Diese brauchst du nur an die Kontaktfläche zu halten. Wenn du eine Quittung benötigst, musst du den entsprechenden Knopf VOR dem Zahlvorgang betätigen.
Neben vielen Raststätten mit Tankstellen und Shops gibt es sehr viele kleine Rastplätze. Sie werden mit Aire de +Name bezeichnet. Diese sind oft sehr schön angelegt, zum Teil mit Spielplatz, einige sogar mit Waldanschluss.
Das Strassennetz ist gut ausgebaut, und im Loiretal kannst du auch auf Haupt- und Nebenstrassen ausweichen. Unterschätze jedoch nicht den Zeitbedarf. Auf Nebenstrassen bist du sehr gemütlich unterwegs, oft geht es durch Dörfer, oder du fährst Umwege. Ganz schnell benötigst du so für 100 Kilometer zwei Stunden.
Ich empfehle dir neben einem Navigationsgerät auch Strassenkarten. Die Wegweiser tragen oft nur die Bezeichnung der Strassennummern. Irrfahrten kann es da schon mal geben…
In den Städten gibt es oft viel Verkehr und somit Staus, ebenso auch in den Industriegebieten vor den Städten.
4 Schlösser
Das Loiretal ist bekannt für seine vielen und prächtigen Schlösser. Von den über 400 Schlössern sind 134 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Bei dieser grossen Zahl empfehle ich dir, vorab Gedanken zu machen, welche du besuchen möchtest. Die meisten Schlösser haben über den Winter geschlossen. In der Hauptsaison wiederum haben viele verlängerte Öffnungszeiten.
Für die Schlösser, die sich teilweise beinahe wie Perlen an einer Schnur reihen, wird sehr viel Werbung gemacht. Informationen gibt es unterwegs durch Plakate, zudem lohnt sich ein Reiseführer. Tourismusbüros haben ebenfalls viele Unterlagen und Tipps parat.
Die Schlösser bieten sehr unterschiedliche Angebote: Beeindruckende Architektur, prunkvolle Einrichtungen, wunderschöne Gartenanlagen, Wasserschlösser, Themenschlösser, Angebote für Kinder, und vieles mehr. So findest bestimmt auch du deine Favoriten.
Die Zufahrten sowie auch Parkplätze und Eintrittsprozesse sind sehr gut organisiert. Auf den Parkplätzen dürfen Wohnmobile gegen ein Entgelt oft während 24 Stunden stehen bleiben.
In Amboise gibt es einen Miniaturpark der Loireschlösser. 44 Exemplare sind im Massstab 1:25 aufgebaut. Hier bekommst du einen tollen Überblick!
5 Kinder
Campingplätze sind für Kinder immer super. Oft gibt es auch eine kindgerechte Infrastruktur mit Spielplätzen oder – ein bisschen seltener – sogar einem Pool.
Stellplätze sind oft Parkplätze direkt an der Hauptstrasse, und die Wohnmobile stehen dicht an dicht. Ein Übernachten ist so zwar sehr kostengünstig, aber für bewegungsfreudige Kinder nicht zu empfehlen.
Die Schlösser bieten sehr viel für Familien mit Kindern. Die Einrichtungen zeigen das frühere Leben, in den Gärten darf auch einmal herumgerannt werden, und oftmals gibt es spezielle Animationsprogramme mit Rollenspielen.
In vielen Schlössern ist jedoch die Nutzung eines Kinderwagens nicht möglich. Für Babys empfehle ich ein Tragetuch, für Kleinkinder einen leichten Buggy, der auch einmal eine Schlosstreppe hochgetragen werden kann.
Daneben gibt es viele andere Sehenswürdigkeiten und Angebote, wie Zoos oder spezielle Museen. Die meisten sind gut bis sehr gut auf Kinder ausgerichtet.
Das Radnetz ist teilweise sehr gut ausgebaut. Fahrten mit Kindersitz oder –anhänger sind so gut möglich, aber auch selber fahrende Kinder können den Eltern um die Ohren flitzen.
Ab Nantes ist die Loire für grössere Schiffe nutzbar. Eine Schifffahrt ist eine weitere tolle Ausflugsmöglichkeit.
6 Fahrrad
Unbedingt mit müssen Fahrräder. Die meist sehr ebene Region bietet sich geradezu an für gemütliche Radeltouren. Radwege sind jedoch nicht überall vorhanden, aber kleine Strassen können gut befahren werden.
Praktisch ist, wenn du Proviant oder Picknick in einer Fahrradtasche verstauen kannst. Oft entdeckt man wunderschöne Stellen, die zum Verweilen einladen. Dann kannst du Vögel beobachten oder Blumen bewundern, und die Kinder Steine sammeln und Treibholz zu Kunstwerken zusammenbauen. Dann schmeckt ein Picknick noch viel besser!
Praktisch ist das Velo auch für den Einkauf. Auf den kleineren Campingplätzen oder bei Stellplätzen gibt es oft keine Läden. Mit dem Velo kannst du schnell in den nächsten Ort oder zum nächsten Einkaufszentrum fahren.
Nimm eine Velotasche oder einen Rucksack mit, so dass du die Sachen gut transportieren kannst. Das Angebot an feinen Sachen ist gross!
7 Sprache
Auf Campingplätzen und in den Städten kannst du dich auf Englisch unterhalten. Eher seltener ist Deutsch anzutreffen.
Aber: Die Franzosen sind stolz auf ihre klingende Sprache! Wenn du ein paar Brocken Französisch kannst, machst du dich sofort beliebt. Es ist nicht wichtig, wie gut dein Französisch ist, sondern dein Wille zählt! Die Franzosen sind eher verschlossen, und vor allem ältere Generationen sprechen keine Fremdsprachen. Mit einem freundlichen Bonjour und ein paar Brocken Französisch öffnest du aber sofort ihre Herzen, und der Rest des Gesprächs wird mit Händen und Füssen und viel Humor fortgesetzt.
Sommerferien am Gardasee 16.- 24. Juli 2017 Der Gardasee ist für mich eine perfekte Ferienregion: Warmes Klima, See, angenehme Reisestrecke, gute Infrastruktur in Städten und Campingplätzen, italienisches Flair, grosses Ausflugsangebot, kulinarische Höhepunkte und vieles mehr. Camping Village Du Parc, Lazise Für die Sommerferien wollte …
Der Loire entlang 9. – 14. April 2017 Reisefieber Ich weiss nicht mehr sicher, wie mein Reisefieber für die Loire entfachte. Wahrscheinlich war es ein Bericht in einer Zeitschrift. Ich war fasziniert von der unendlich schönen Flusslandschaft, wild, grün und lebhaft, mit den wunderschönen Trauerweiden …
Nach acht Wochen Umbau (genau, Tag und Nacht ;-)) galt es ernst:
Hält alles? Sind die Fenster dicht? Kann ich mit diesem Riesending überhaupt fahren? Ist das Bett bequem? Fliegen wir mit dem Gas nicht in die Luft?
Tausend Fragen, die sich nur auf einer Jungfernfahrt wirklich beantworten lassen
Die Rahmenbedingungen wollte ich einfach halten. Wenn möglich schönes Wetter (Dichtigkeit haben wir schon vor dem Haus festgestellt), es sollte ja auch Genuss werden. Zudem wollte ich die nötige Garderobe klein halten.
Dann: Relativ kurzer Fahrtweg, in der Schweiz bleiben, Campingplatz statt Stellplatz, Möglichkeit auf deutsche Sprachkenntnisse potentieller Retter (also Campingnachbarn und – betreiber), Essensnotvorrat mitnehmen, Restaurant in Platznähe. Ab ins Tessin!
Campingplatz
Also los! Reserviert hatten wir nichts, aber die Auswahl an Campingplätzen im Tessin war genug gross.
So fanden wir sofort Platz auf dem Camping Miralago / Rivabella in Tenero.
Der Platz war zu etwa ¼ besetzt, und wir hatten freie Stehwahl. Gut so, das erledigte Parkierprobleme….
Infrastruktur des Campingplatzes
Für ein Wochenende war alles vorhanden: Ein Restaurant, das wir am ersten Abend nutzten, ein Minimarket, Sanitärräume und ein zuvorkommender Platzbetreiber.
Am besten war die Lage: Direkt am See, mit Sandstrand. Nach Locarno führte ein schöner Veloweg. Um diese Jahreszeit war es auch sehr ruhig.
Velotest
Das Einladen des Velos hatte Zuhause einwandfrei funktioniert. Ich hatte mich für einen Kindersitz entschieden, der auf dem Gepäckträger montiert wurde. Gegen einen Anhänger sprach vor allem die Grösse und die Kosten. Von der Sicherheit her stritt die Internetcommunity wieder einmal: Ein Sturz mit Kindersitz war gefährlicher als mit Anhänger. Aber ein Anhänger konnte von der Höhe her leichter übersehen werden. Zudem sei das Kind auf Höhe der Abgase. Der TCS listete bei beiden Varianten Vor- und Nachteile auf, auch was das Fahrverhalten betraf.
Am Samstag packten wir alles ein und fuhren los, ich eifrig in die Pedale tretend, Junior staunend hinter mir im Sitz.
Ich glaube, ich bin schon ewig nicht mehr so langsam Rad gefahren – einfach weil es so schön war und wir die Umgebung bestaunten. Hier war klar der Weg das Ziel!
Locarno
In Locarno angekommen, musste Robin selber laufen. Den Buggy konnte ich mit dem Velo nicht mitnehmen, obwohl ich mir Montagemöglichkeiten überlegt hatte. Falls du eine super Idee hast, bitte melde dich!
Wir hatten nichts Bestimmtes vor, und wir bummelten einfach dem See entlang und durch die Stadt, tranken Cappuccino und Eistee, schauten den Enten und Möven zu und übten das SCH im Wort Schiff.
Reiseführer sind jeweils voll mit tollen Tipps für eine Stadt. Diese nutze ich auch gerne – aber manchmal geht vielleicht auch vergessen, dass man einfach nur geniessen darf. Dazu muss man weder ein Museum besucht noch in allen In-Bars etwas getrunken haben.
Mit den Augen eines Kindes ist die Welt ohnehin noch viel grösser, farbiger, spannender, lustiger und eindrücklicher.
Auf der Rückfahrt war Robin ungewöhnlich ruhig. Irgendwann spürte ich seinen Kopf an meinem Rücken, und er war partout nicht mehr wach zu bekommen.
Grillieren
Auf einer Jungfernfahrt gilt es auch, die Grillierkünste zu testen. Was eine wirkliche Herausforderung darstellte, hatte ich doch eine Anzündhilfe vergessen. Ich brutzelte als jedes auffindbare Stückchen Papier ab, blies eifrig in die mickrigen Flammen, verschob vorsichtig jedes noch so hoffnungsvoll aussehende Kohlestückchen und hielt in den Augenwinkeln die Reaktionen der Nachbarn im Auge.
Nach 20 Minuten wurde ich von einem Nachbarn mit festem Wohnwagensitz gerettet. Er präsentierte mir glühende Kohlen in einer Anzündbox. Ob ich auch noch heisses Wasser benötige? Das liess mein Stolz nicht zu! Ich war voller Überzeugung, meine Kohle auch für Pastawasser nutzen zu können. Das klappte auch einwandfrei, abgesehen von abgefackelten Holzgriffen an der Pfanne…
Um mein mickriges Camper-Ansehen zu retten, präsentierte ich voller Stolz meinen frischen Basilikum für die Tomaten.
Nach dem Essen wurde ich von einem anderen Nachbarn getröstet: Das mit der Kohle wäre schon was geworden!
Fazit: An meinen Grillierkünsten kann ich durchaus noch arbeiten…
Strom
Da wir auf einem Campingplatz standen, hatten wir auch Strom zur Verfügung. Für die Kühlbox, mit Milch und Quark für Robin, war das ganz praktisch. Aber sehr schnell musste ich leider feststellen, dass mir ein CEE-Adapter fehlte. Ich dachte (haha), in der Schweiz käme ich mit meinem Schweizer Stecker aus. Tja… Der Campingplatzbetreiber war dann so nett, mir einen zu leihen.
Also noch ein Posten auf meiner Liste, was ich verbessern oder verändern musste.
Zudem war das Einführen des Stroms ins Fahrzeug kompliziert. Ich musste das Kabel der Kabelrolle durchs Dachfenster oder ein anderes Fenster ziehen. Dieses Fenster liess sich so nicht mehr ganz schliessen, und zudem stand die Kabelrolle immer irgendwo im Weg.
Nachtrag: Die spätere Anpassung mit einer sogenannten Vorzeltsteckdose und deren Erweiterungen mit einer Innensteckdose hat mich 250 Franken und ein weiteres Loch in mein Fahrzeug gekostet. Davon geniesse ich insbesondere deswegen jeden Rappen, weil ich keinen Kabelsalat mehr habe!
Auswertung
Nach drei Tagen machten wir uns wieder auf die Rückfahrt. In mein Reisebüchlein schrieb ich ein paar kleine Verbesserungspunkte, aber nichts Weltbewegendes. Alles hat sehr gut funktioniert, und wir haben unser kleines Heim auf vier Rädern enorm genossen. Vor allem das Bett haben wir mit Bestnoten bewertet, und auch das Chemie-WC hat sich insbesondere in der Nacht als extrem wertvoll herausgestellt. Grossartig finde ich auch meine riesige Kleiderschublade und die umfassende Küche. Auf Wohnmobilseiten habe ich bisher nur kleine Küchen gefunden, die entweder wenig Stauraum oder wenig Bewegungsfläche davor bieten.
Total überfordert war ich mit dem Tempo des Gaskochers. Ich habe es nie geschafft, den Schoppen für Robin nicht zu heiss zu machen – es geht mir einfach zu schnell, sogar auf der kleinsten Flammeneinstellung, und mit einer Zeitdauer von wenigen Sekunden.
Und das Wichtigste: Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Reise!
Sommerferien am Garda-See – ein Bericht in „Leichter Sprache“ Viele Menschen finden Texte lesen und verstehen schwierig. Kennst du das auch? Möchtest du gerne mehr lesen? Dann ist dieser Text für dich! Den Text vergrössern kannst du mit den Tasten “ctrl” und “+” …