Siena La Bellissima Nach dem kurzen Abstecher an den Gardasee geht es weiter in die Toskana. Da ich unbedingt Siena besuchen möchte, halten wir Ausschau nach einem gut gelegenen Campingplatz. Der Camping Colleverde Siena verspricht einen schönen Ausblick auf die Stadt. So gehe ich …
Live aus Italien Endlich, endlich sind wir wieder unterwegs! Als der Winter nicht mehr aufhören wollte, wurde ich langsam ungeduldig: Wann können wir wieder mit unserem Womo los? Nun meinten es die Wetterfrösche doch noch gut mit uns, und vorgestern begann ich mit …
Willst du „s’Foiferli und s’Weggli“ (für Nichtschweizer: den Fünfer und ein Wecken / Brötchen), musst du ins Südtirol!
Hier gibt’s italienische Lebensfreude und eindrückliche Berglandschaft in einem.
Als Kind habe ich bereits Ferien im Südtirol verbracht, und als Teenager eine wilde Zeit mit ersten Schmetterlingen im Bauch. Zu Zwölft in einem VW Golf gabs in der Schweiz definitiv nicht – im Südtirol ein eindrücklich unbequemes und unvergessliches Erlebnis!
In Lana, in der Nähe von Meran, finden wir den hübschen Campingplatz Arquin, mitten in einer Apfelplantage. Die Qualität dieses Platzes scheinen auch andere Reisende zu kennen, denn es heisst, wir können nur eine Nacht bleiben. Da ich jedoch mit einem Stellplatzwechsel einverstanden bin, dürfen wir doch eine zweite Nacht anfügen.
Schwimmbad, Restaurant, sehr schöne Sanitärräume, kleiner Laden, Bushaltestelle nur fünf Gehminuten entfernt – es ist alles da um sich wohl zu fühlen.
Meran
Da Robin auf der Hinfahrt geschlafen hat, ist er bereits wieder fit für den nächsten Ausflug. So zotteln wir los und schnappen den nächsten Bus nach Meran. Ich bin lange Zeit nicht mehr Bus gefahren, und das Geruckel, An- und Abfahren, Kurven und Gedränge ist nicht das Highlight des Tages. In der Hälfte der Stecke werden wir aufgefordert, unseren vollgepackten Buggy zusammenzulegen, da nur maximal zwei Kinderwagen im Bus sein dürfen. Dass wir zuerst drin waren, interessiert den Kontrolleur nicht.
Doch irgendwie gelangen wir zur richtigen Haltestelle, und die Karte in Tapetengrösse verrät mir, dass die Altstadt von Meran kompakt ist – ganz im Gegensatz zum vorher besuchten Brescia.
Meran fasziniert mich auf Anhieb: Eine pittoreske Stadt mitten in den Bergen, und die Kombination von italienischem Charme und tirolerischer Alpenluft wirkt wie die Kombination von Schokolade und Chili auf mich. In den Geschäften werde ich auf Italienisch und Südtirolerisch begrüsst, die Auswahl an Mode zeigt kuschelig-stylisches Bergdesign, und in den Restaurants ist die Auswahl gross und vielseitig.
Nach einer Runde durch die autofreie Altstadt verweilen wir lange auf dem grossen, öffentlichen Spielplatz. Er liegt eingebettet zwischen dem Fluss Passeier und dem wunderschönen Kurhaus. Robin rutscht, klettert, schaukelt und hüpft herum, ich sonne mich, geniesse und fotografiere – wir sind beide happy.
Mit viel Überzeugungskraft kann ich Junior vom tollen Spielplatz weg locken, und wir spazieren ein Stück dem Passeier entlang. Die Kurpromenade scheint einem Bilderbuch zu entstammen.
Der Hunger treibt uns schliesslich in die Gassen der Altstadt zurück, wo wir eine Grillhaxe („Hat’n Sie ne Stelze?“), Pommes Frites und Salat schlemmen.
Als es zu dunkeln beginnt, machen wir uns auf den Rückweg. Die angegebene Bushaltestelle finde ich nicht (etwa mitten auf der Brücke?), und so gehen wir ein kleines Stück bis zu den Thermen. Beim Einsteigen kippt Robin mit dem Buggy, aber da ich ihn festhalten kann, verletzt er sich nicht, sondern kommt mit einem Schrecken davon. Der Busfahrer hingegen möchte die Ambulanz rufen, was ich zum Glück verhindern kann.
Zudem erwischen wir den falschen Bus….statt 211 den 211b, aber eigentlich sollten wir um diese Zeit den 221d nehmen. Aha…..
Mit einem kurzen Fussweg kommen wir dann doch noch zufrieden und müde beim Camper an. Da wir morgen auf den Berg wollen, heisst es bald: Ab ins Bett!
Vigiljoch
Nein, die Ersten und Einzigen sind wir nicht, muss ich ein wenig erschrocken feststellen, als wir nach einer halbstündigen Velofahrt quer durch Lana bei der Seilbahn ankommen. Die Menschenschlange erstreckt sich über den ganzen Parkplatz, und gemäss pessimistischem Bergler hinter mir werden wir zwei Stunden anstehen. Anstehen macht mir nichts aus, aber für Robin ist es eine sehr lange Zeit. Ganz so schlimm ist es dann doch nicht, nach gut 50 Minuten stehen wir vor der Gondel. Robin hat sich wacker geschlagen, dank Cracker, herumhüften, an Abschrankungen turnen, mit Stecken spielen,… Er fällt nicht negativ auf, denn das übernehmen ältere Mercedesfahrer, die immer wieder versuchen, auf dem überfüllten Parkplatz noch etwas zu finden. Es wird gewendet, gekreuzt, korrigiert… Es ist derart lächerlich, dass mein Ärger in Schadenfreude über geht.
Eingequetscht zwischen meinen Beinen findet Robin die Fahrt ganz spannend. Aber es ist nichts gegenüber dem, was uns danach erwartet: der zweite Teil geht mit einer Sesselbahn auf den Berg. Die Sesseli sind alt und wirken knorzig, und sind für nur eine Person gemacht. Rechte Schulter Rucksack, linke Schulter Picknickdecke, vorne mit einer Hand halte ich Robin um den Bauch, mich mit der anderen am Sesseli fest. Zurücklehnen geht nicht gut wegen dem Rucksack, und die Sicherungsstange ist schräg und in Anbetracht der Höhe und Umstände lächerlich wirkungslos konstruiert. Ich weiss nicht, ob ich geschockt oder fasziniert sein soll, denn die zwanzigminütige Fahrt ist so eindeutig ein Abenteuer. Unter uns schnaufen Wanderer den Berg hoch, und ich beneide sie tatsächlich ein wenig. Nächstes Mal, Robin, musst du laufen!
Robin sitzt zum Glück ganz ruhig, und wir kommen total verspannt aber heil oben an.
Auf der Rückfahrt wird der Reiz grösser, ein Foto zu machen, aber mich zu bewegen oder gar etwas auszupacken, liegt schlichtweg nicht drin.
Familienrestaurant
Oben angekommen ist der Ausblick wunderschön. Die Bergwelt lädt zum Sonnen und Wandern ein. Wir schlagen den Weg Richtung Familienrestaurant Gampl ein, denn ich hoffe, Robin schafft diese Strecke von etwa zwanzig Minuten, und wird dann mit einem Spielplatz und Streichelzoo belohnt.
Wir wandern gemütlich los, bestaunen Tannenzapfen, Kühe und Pferde, sowie die traumhafte Weitsicht.
Das Restaurant hält, was es verspricht: Blick über das halbe Südtirol, mit einer Glasscheibe gesichert, so dass ich das Herumklettern von Robin locker nehmen kann, zudem der schönste und grösste Spielplatz, den ich bei einem Restaurant je gesehen habe.
Die Menüauswahl ist gut, das Essen sehr fein und das Personal äusserst freundlich. Es gibt tatsächlich einen Zoo mit Pferden, Ziegen, Hasen, Gänsen und vielen anderen Tieren. Und das Allerbeste: Rund um den Spielplatz Liegestühle und Loungesessel für (müde) Mamis und Papis.
Vom Liegestuhl aus beobachte ich Robin im Sandhaufen, bis er vor Müdigkeit beinahe umkippt und wegen dem ungehorsamen Bagger einen Trotzanfall macht. Auf mir schläft er ein, und diese gemeinsame Stunde geniesse ich enorm.
Es wird Zeit für den Rückweg, denn ich befürchte, wieder anstehen zu müssen. So ist es leider auch, mit einer halben Stunde hält es sich zum Glück in Grenzen.
Unten angekommen, schwingen wir uns wieder aufs Fahrrad, kaufen noch Abendessen ein und machen uns einen gemütlichen Abend im Pourquois-Pas?
Vielleicht können wir nicht so bald wieder auf einen Berg, aber ich hoffe doch bald, und sei es in der Nähe und für einen Tagesausflug.
Für den nächsten Tag haben wir die Weiterfahrt und einen kleinen Stopp im Tirol geplant, da die Strecke sonst sehr weit wäre.
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Am Doubs 22. – 24. September 2017 Wir kommen gerade von Annecy, und ich bin unschlüssig wohin. Ich hätte Lust auf Wild aus dem Schwarzwald, aber die Fahrt für nur noch zwei Tage ist mir zu weit. Robin ist auch nicht gerade in Weitfahrlaune. Vor …
Wer Annecy nicht liebt, kennt es wohl einfach noch nicht – anders kann ich mir das sonst nicht erklären.
Falls du noch nicht verliebt bist, dann nutze die nächst beste Gelegenheit und fahre hin! Mit gut drei Stunden Fahrtweg ist es ein machbarer Katzensprung. Plane jedoch für die Besichtigung der Stadt einen ganzen Tag (oder auch mehrere!) ein.
Was, du weisst gar nicht, wo Annecy überhaupt ist? Etwa 35 Kilometer südlich von Genf. Doch eines ums andere….
Le belvédère
Le belvédère ist der Campingplatz „camping municipal d’Annecy“, und liegt erhöht über Annecy und dem See.
Der direkte Fussweg zum See ist relativ steil und beträgt ca. 1.5 Kilometer. Der Strasse entlang geht es flacher in Kurven und somit ein bisschen weiter.
Der Platz ist in Terrassen angelegt, ist sehr übersichtlich und hat alles Nötige. Die Stellplätze sind oftmals uneben, Ausgleichskeile oder ähnliches kann ich dir also sehr empfehlen.
Trotz Sauberkeit und freundliche Stellplatzbetreuer ist dies für mich kein Ferienplatz für längere Zeit – er ist eher klein mit wenig Infrastruktur, und durch die Anhöhe etwas abgelegen.
Für einen Tagesausflug nach Annecy ist er jedoch tiptop!
Lac d’Annecy
Der kurze Fussmarsch endet am See, genauer: Am Hafen. Wer Boote mag, so wie ich, wird fasziniert sein: Vor allem Segelboote sind dort angelegt, und das Weiss der Schiffe verstärkt das Blau des Sees und des Himmels.
Von da an geht es dem breiten Uferweg entlang nach Annecy. Bereits am Morgen ist es lebhaft, aber nicht überfüllt: Spaziergänger und Velofahrer nutzen die schöne Strecke.
Direkt vor Annecy gelangt man zum zweiten Hafen, dem Port. Hier lagern Touristenboote für Seerundfahrten.
Ab da fliesst der Thiou in die Stadt hinein – ein faszinierender Anblick, und sofort wird man an Venedig erinnert. Die Brücken und Wasserwege durch die Gassen der Stadt prägen das Bild und machen Annecy so zauberhaft.
Die Wasserwege ziehen sich auch durch das Städtchen hindurch. Immer wieder kann man über Brücken oder Holzstege gehen, und Restaurants säumen den Hauptkanal. Auch in anderen, schmalen Gassen gibt es unzählige Restaurants, Geschäfte und Gelaterias – eine Prise Italien darf nicht fehlen!
Die Häuser sind oft farbenfroh und mit Blumen geschmückt – Fotomotive entdecke ich unzählige! Zudem gibt es öffentliche Spielplätze und ein Kaufhaus.
Ein wunderbarer Erholungsraum ist der grosse Park am See: Les Jardin de l‘Europe. Hier wird flaniert, gesonnt, geplaudert, gespielt, fotografiert und in Pose geworfen. Auf diesem grünen Flecken Erde gibt es für Gross und Klein, Jung und Alt, Ruhesuchende und Abenteuerlustige Etwas.
Château d’Annecy
Über der Stadt thront das Château d’Annecy. Von Aussen ein eher schlichtes Schloss mit einem grossen Innenhof, davor ein grosser Platz mit Ausblick über die Stadt.
Das Museum bietet neben Sehenswürdigkeiten der entsprechenden Bauepoche (ca. 1400) auch Exponate moderner Kunst. In mehreren Räumen wurde chinesische Kunst ausgestellt, davon waren mehrere Filme und( bewegte) Fotografien. Die Kontraste zwischen alt und neu, zwischen ursprünglichen Räumen und digitaler Kunst, ist gross und spannungsreich.
Nicht alles davon spricht mich an, die Räume und Architektur des Schlosses sind jedoch nach meinem Geschmack. So finden wir auch viele beachtenswerte Details wie nietenbesetzte Türen, Glasfenster oder ein Plumsklo.
Plane für deine Verliebungstour nach Annecy also Zeit ein für den Hafen, die Stadt, die Restaurants, den Park, das Château d’Annecy, vielleicht auch eine Rundfahrt mit dem Schiff und eine Shoppingtour. Also viel Zeit!
Romantische Strasse 30.8.- 1.9.2017 Inspiration Ich bin Sammlerin… nein, nein, nicht Kaffeerahmdeckeli, Briefmarken oder Minionsfiguren. Sondern Ideen und Inspiration: für Kreatives, Reisen, Kochen. Nachdem ich einmal hunderte von Zeitschriften aussortiert habe, mache ich das jetzt fortlaufend: diese werden nach einer kurzen „Herumliegezeit“ zerteilt, und …
7 Reisetipps 1 Reisezeit Die Loire-Region ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Stellplätze kannst du jederzeit nutzen, und sie sind in reicher Zahl vorhanden. Sie sind gut beschildert, und oft bieten sie auch eine eventuell nötige Versorgung wie Wasser, Abwasser und sogar Strom. …
Der Gardasee ist für mich eine perfekte Ferienregion: Warmes Klima, See, angenehme Reisestrecke, gute Infrastruktur in Städten und Campingplätzen, italienisches Flair, grosses Ausflugsangebot, kulinarische Höhepunkte und vieles mehr.
Camping Village Du Parc, Lazise
Für die Sommerferien wollte ich einen fixen Platz buchen, denn die Möglichkeit, bei 35 Grad Hitze mit Klein Junior jeden Tag eine neue Übernachtung suchen zu müssen, behagte mir gar nicht. Ich wollte an einem festen Ort sein und ein bisschen Erholung geniessen.
Unsere Wahl fiel auf das Campingdorf Du Parc in Lazise. Hier gibt es einfach alles, und das war für diesen Urlaub perfekt! Wunderschöner See mit flach abfallendem Sandstrand, grosse Pools mit Wasserrutschen, Restaurant, Shop, Pizza Take Away, grosse und gepflegte Sanitärräume, Spielplatz, charmantes Städtchen ganz nah, und noch vieles mehr.
Die Stellplätze sind schattig, auf leicht terrassierten Stufen angelegt, und nah an Strand, Sanitärräumen und weiterer Infrastruktur.
Anreise
Die Fahrt mit unserem Pourquois-Pas? ist immer ein Vergnügen. Das Wägelchen läuft super und stabil, auch noch bei 130 km/h. Zudem geniesse ich die gute Sicht auf die Strasse, und auch Robin thront wie ein König in seinem Kindersitz und hat den Überblick.
Die Qualität der Strassen hat sich in den letzten zwanzig Jahren in Italien enorm verbessert. Autobahnen sind jeweils dreispurig, und es wird anständig gefahren. Auch auf der Spur ganz links erlebe ich nur noch ganz selten (italienische) Raser.
Die Zahlstellen sind gut organisiert, Wartezeiten habe ich nur ganz geringfügige erlebt. Die Kosten für ein Wohnmobil sind nur wenig über denen für PW’s, und wesentlich günstiger als in Frankreich.
Ein wenig Abenteuer hatten wir jedoch nach Milano. Nach den Pauschalzahlungen vor Milano zieht man ein Ticket und bezahlt erst bei der Ausfahrt den Betrag.
Ich drückte auf den Ausgabeknopf, aber nichts passierte. Ich drückte noch einmal, noch einmal… nichts. Ich haute drauf… unten für die PW’s, oben für grössere Fahrzeuge – nichts. Hinter mir wurde gehupt, und ich wurde immer nervöser und verzweifelter. Was kann man da machen? Müssen nun alle zurück fahren? Uff! Schliesslich drückte ich auf den Serviceknopf, in Sorge, eine krächzige Stimme auf Italienisch würde mich dann ansprechen. Aber oh Wunder, die Barriere ging auf! Wie toll, aber was nützt mir das, ohne Ticket? Noch mehrere Male schlug ich auf den Ticketknopf und gab schliesslich auf. Von da an fuhr ich eine ganze Stunde mit Unruhe: Was bedeutet das? Wie komme ich wieder von der Autobahn herunter? Hat es eine bediente Zahlstelle? Tausend Gedanken….
Und alle vergebens….. Bei der Ausfahrt gab es bediente Zahlstellen, und der Herr dort nickte nur, als ich verkündete, ich hätte kein Ticket. Er prüfte dann nach, was die Strecke ab Milano kostete, und gut war‘s!
Nach dem Auspacken gingen wir zum Strand. Der See steht einem Meer in nichts nach, sogar Muscheln gibt es. Die Promenade lädt zum Bummeln ein, und für Kinder ist der flach abfallende Sandstrand perfekt.
Spaziergang Lazise
Nur schon der Stadtplan verspricht, Lazise sei etwas ganz Besonderes. Das Städtchen hat Charme und ist auf Touristen ausgerichtet. In den autofreien Gassen reihen sich Restaurants, Gelaterien und Läden verschiedenster Art aneinander.
Die Stadt ist sehr sauber und gepflegt. Sogar die Blumen werden täglich mit Seewasser gegossen!
Wir schlenderten mehrere Male durch die Gassen und sahen immer wieder Neues. Mehrere Gebäude entstammen dem Mittelalter, und die Stadtmauer prägt das Gesamtbild.
Zudem gibt es jeweils am Mittwoch einen grossen Markt.
Robin gefällt der Spielplatz direkt vor dem Südtor am besten. Wenn die Temperaturen am Abend ein wenig sinken, sammeln sich dort die Familien, und Kinder aller Nationen schaukeln zusammen in der grossen Nestschaukel oder überreden die Eltern zu einer Fahrt auf dem kleinen Karussell.
Velotour nach Garda
Heute ist ein bisschen Sport angesagt! Robin und ich schwingen uns aufs Velo und fahren dem Ufer entlang. Nicht immer ist klar, wo wir fahren dürfen und wo Fahrverbot wäre. Ausser mir scheinen sich nur wenige andere Radfahrer dieselben Gedanken zu machen, sie radeln einfach los.
Es hat jedoch viele Spaziergänger, und Rücksicht ist auf jeden Fall angebracht.
Garda ist ebenfalls ein hübsches Städtchen mit schönen Gassen und vielen Angeboten im Bereich Gastronomie und Einkauf. Meiner Meinung nach hat es jedoch nicht so viel Charme wie Lazise.
Ein besonderes As im Ärmel gibt es jedoch: ein kleiner Bummelzug fährt durch die Stadt, was Robin grandios findet. Die Fahrt dauert knapp eine Viertelstunde und kostet ganz wenig, und danach kann man sich gut orientieren.
Zuerst schlendern wir in den Park, danach durch die Gassen. Der Hunger lockt uns schliesslich zu einem Restaurant.
Wir bestellen nur einen Salatteller und eine Portion Pommes, aber werden verwöhnt mit einem Apéro und Chips, Kindersitzerhöhung, Schleckstengel, Sorbet zum Abschluss, …. Wunderbar, das ist Italien!
Robin ist der Star, wird als Robin Hood bezeichnet und lässt sogar Wangenkneifer zu – ich auch, bei so viel italienischem Charme gibt’s nichts zu schimpfen.
Torri del Benaco
Schifffahrten finde ich wunderbar, egal ob auf einem See, Fluss oder Meer, egal ob mit einem kleinen Boot oder einem grossen Schiff.
Das Schiff ist sicher eine super Wahl des Verkehrsmittels am Gardasee. Das geschäftige Treiben bereits am Hafen und dann auf dem Schiff, Wellen, die an die Ufermauer schlagen, Seile, Stege, das fieberhafte Warten aufs Schiff und natürlich das beeindruckende Hornen vor der Abfahrt, hat einfach eine ganz besondere Wirkung. Während der Fahrt Sonne und Fahrtwind im Gesicht, und eine wundervolle Sicht auf die vorbeiziehende Landschaft und den Dörfern und Städten, das könnte ich stundenlang geniessen.
Robin interessiert sich vor allem für die Mechanik und fragt „das da?“ Was ist das da? und ich versuche zu erklären. Das Horn findet er grandios, aber es klingt viel zu selten und zu kurz. Ausser wenn er gerade einmal eingeschlafen ist, dann wird fünfmal!! gehornt.
Wir fahren bis Torri del Benaco. Das Städtchen hat einen schönen kleinen Hafen mit einer speziellen Promenade.
Spontan entscheiden wir uns, das Castello Scaligero mit dem Museum zu besuchen. Es zeigt vor allem die Fischerei, Olivenanbau und –verarbeitung und den Orangenanbau, bevor der Tourismus zur vorherrschenden Einnahmequelle wurde.
Bei 30 Grad Celsius erklimmen wir die engen Treppen bis auf die Turmterrassen des Castellos. Die Aussicht ist wunderbar!
Wieder unten, kaufen wir Brot mit Kümmel und Rohschinken, und geniessen unseren Lunch am Fährhafen. Der Kapitän genehmigt sich noch einen Drink in der Bar, während die Autos schön in Reihen auf die Auffahrt auf die Fähre warten. Kurz vor Abfahrt gesellen sich noch einige Motorräder dazu, und ein Wohnmobil. Neugierig verfolge ich von Weitem die Diskussionen, ob und wann das Wohnmobil auf die Fähre fahren darf – Geduld ist angesagt! Doch irgendwann gibt es doch noch ein Go! und ich beschliesse, auch einmal die Fähre zu nutzen.
Velotour „Natur pur“
Wenn du mit dem Fahrrad südlich von Lazise unterwegs sein möchtest, empfehle ich dir eher ein geländetaugliches Bike ohne Kindersitz oder –anhänger. Die erste Strecke geht über mehrere Campingplätze, teilweise direkt am Strand, teilweise Zick-Zack und hoch und runter. Nach den Campingplätzen findet man Wälder und kleine Kieswege voller Wurzeln, dazwischen Strandabschnitte mit vielen Muscheln und Treibholz.
Nach einigen Kilometern haben wir einen kleinen Strandabschnitt gefunden und Muscheln gesammelt. Es ist sehr ruhig und erholsam, es gibt keine Touristen, Bananaboote und Strandverkäufer.
Kaum zu glauben, dass nur zwei bis drei Kilometer Richtung Landesinnere die grossen Vergnügungspärke wie Gardaland, Movieland und weitere mehr sind.
Peschiera
Peschiera reisten wir wiederum mit dem Schiff an. Das Städtchen wirkte auf mich zuerst touristischer als die anderen Orte, aber ich kann dieses Gefühl nicht objektiv erklären. Mit der Zeit relativierte sich dieses Gefühl jedoch, denn es gibt eine grössere Auswahl an verschiedenen Geschäften und Restaurants, und viele Produkte sind „made in Italy“ statt Massenware „made in China“.
Die Fahrt mit dem Bummelzug dauert hier zwanzig Minuten, aber von der Stadt selber sieht man nicht viel. Dafür ist der autofreie Bereich wirklich gross, was ich toll finde.
In Pesciera fliesst der Mincio Richtung Süden ab. Gemäss Reiseführer soll der Veloweg dem Fluss entlang sehr schön sein. Da dies eine Idee für den letzten Ferientag wäre, möchte ich mir das genauer anschauen. Ich merke jedoch rasch, dass ein Parkplatz für ein Wohnmobil hier nicht so einfach zu finden ist. Vom Veloweg sieht man hier in der Stadt auch noch nicht wirklich viel. Wenn ich diese Idee wirklich umsetzen werde, dann wohl eher ein wenig südlicher und ausserhalb der Stadt.
Auch diese Stadt ist wiederum sehr gepflegt und sauber. Autofreie Altstadt und stark befahrene Strassen sind hier jedoch nah beisammen, deshalb würde ich Peschiera als festen Urlaubsort eher nicht wählen.
Während wir auf das Schiff für die Rückfahrt warten, schaue ich etwas neidisch einer Familie zu, die für einen Tag ein Motorboot gemietet hat. DAS würde mir auch gefallen! Aber alleine mit Junior, das geht leider nicht…. jemand müsste nonstop ein Auge auf ihn halten können, und er bräuchte eine gute Schwimmweste. Alleine geht eben doch nicht immer alles…. Wir kommen wieder, wenn Robin grösser ist!
Pool – oder: Robins Wünsche
Robin hat den Pool entdeckt. Füsse baden reicht ihm nicht mehr, er will hinein springen, tauchen, von den Schwimmflügeln getragen werden, herumtoben, die Wasserrutschbahn hinunter sausen,…
Er bestimmt das Programm, erwartet, dass ich mit offenen Armen parat stehe und ihn auffange, ihn hundert Mal die Rutschbahn hoch und runter begleite und ihn im aufblasbaren Auto herumschiebe. Doch wehe, wenn ich es nicht genau so mache wie er möchte! Er entwickelt innert Sekunden einen Tobanfall, schreit und gibt Anweisungen, die ich nicht verstehe. Alles gute Zureden, Nachfragen, anders machen,… nützt nichts mehr. Ich erkläre meinem Kleinen, dass wir so wieder zum Camper gehen müssen – aber auch das nützt nichts. Und somit brechen wir das Plantschen für heute ab.
Erst auf dem Rückweg kann sich Robin wieder beruhigen, und wir sind beide erschöpft. Ich merke, wie er selber unter solchen Phasen leidet, und wie er jedoch auch selber einen Ausweg finden muss. Meine Angebote nützen dann einfach nichts….
Relax
So schön die Erlebnisse mit einem kleinen Kind sind, so intensiv und anstrengend sind sie auch. Robin hat doppelt so viel Energie wie ich (und ich würde mich nicht als lahm bezeichnen) und hält mich nonstop auf Trab.
Ich könnte ein bisschen Ruhe, einen Liegestuhl und ein Buch gebrauchen….
Also machen wir uns einen gemütlichen Tag. Wir spazieren zum Strand, der noch ziemlich leer ist, und ich hoffe, Robin beschäftigt sich selber mit den Steinen, Muscheln und dem Wasser. Er erfüllt meine Hoffnungen leider weniger, sondern findet es toll, auf mir herum zu klettern, Sand überall hin zu schmeissen, anderen Leuten über das Badetuch zu spazieren oder Spielzeug „auszuleihen“.
Das wird nix so mit Erholen, also kehren wir zum Pourquois-Pas? zurück. Und, oh Wunder, Robin schnappt sich Kehrschaufel und Besen und putzt den ganzen Stellplatz, verschiebt Sand, Erde und Kieselsteine mal hierhin und mal dorthin, auf die Trittstufen, die Bank, den Tisch, die Strasse… und lässt mich in Ruhe im Liegestuhl!
Aha, so fühlen sich Ferien an!
Borghetto
Gemütlich räumen wir unseren Platz. Wir haben genug Zeit, und ich habe mich für die Velotour dem Mincio entlang entschieden. Entweder fahren wir spät abends nach Hause, oder wir finden für eine Nacht noch ein Plätzchen.
Die Strasse gen Süden führt leider nicht direkt dem Fluss entlang. Bei kleinen Strassen bin ich unsicher, wohin sie wirklich führen. Und falls sie im Nirgendwo landen, ob ich meinen Camper dann auch wenden kann…. Ich lasse mich auf keine Experimente ein, und so zieht sich der Weg dahin.
Nach mehreren Kurven, Abzweigungen und Irrfahren landen wir plötzlich auf einem grossen Parkplatz. Er gehört zu einem Städtchen namens Borghetto, und dieses scheint eine besondere Sehenswürdigkeit zu sein. Der Reiseführer klärt mich auf: Der gigantische, gemauerte Ponte Visconteo war ursprünglich als Staudamm konzipiert. Diese 600 Meter lange Staubrücke, mit einer Breite von 26 Metern und 10 Metern Höhe, wurde 1393 in nur acht Monaten erbaut.
Das kleine Städtchen Borghetto besteht aus Wasser, Brücken und Restaurants sowie einer obligaten Kirche und Gelaterien. Zudem gibt es noch funktionierende Holzräder der Wassermühlen im mittelalterlichen Mühlenviertel. Was will man mehr?
Besucher sind vor allem Italiener, was die touristische Ausstrahlung sofort verändert.
Wir schwingen uns auf unser Velo und erkunden die imposante Brücke. Auf der anderen Seite ist ein Campingplatz angegeben, den möchte ich später noch genauer erkundigen. Vielleicht eine Gelegenheit für eine Übernachtung.
Der Weg entlang dem Mincio ist sehr geeignet für eine Radtour: eben, genug breit und mit Kiesbelag. Für meinen Geschmack jedoch etwas langweilig…. Das eher steile Ufer ist überall komplett überwachsen und der Fluss somit nicht zugänglich. Auf der anderen Seite des Weges gibt es Felder und ein paar landwirtschaftliche Gebäude. Ich vermisse flache Ufer, Schatten oder eine Sitzbank für eine Pause.
Den Radweg empfehle ich somit allen, die eine grössere Strecke fahren möchten. Wer es eher gemütlich nehmen und die Natur und eine schöne Flusslandschaft geniessen möchte, wird eher enttäuscht sein.
Zurück in Borghetto erkunden wir den Campingplatz „Caravanpark Borghetto“. Angepriesen wurde ein Pool und private Bäder, sehen kann ich mehr oder weniger nur eine riesige Wiese. Wenn dort Wohnmobile stehen, dann sind sie gut versteckt.
Für eine Nacht gibt es noch freie Plätze, und ein Pool lockt, somit sind wir happy. Zudem kostet der Platz nur gerade einen Drittel wie die Stellplätze am See.
Die Überraschung erfolgt, als wir dem Stellplatzbesitzer in seinem Caddy nachfahren: Die riesige Wiese, mehrere Fussballfelder gross, entpuppt sich als gepflegter und ebener Rasen für die Wohnmobile. Nur etwa zehn Fahrzeuge teilen sich die grosse Fläche, und im Laufe des Abends fahren immer mehr weg.
Wir planschen im Pool und kramen ein paar Italienischbrocken hervor; die meisten Reisenden sind Italiener, so wie in Borghetto die Tagesbesucher.
Am Abend spazieren wir nach Borghetto und schlemmen direkt am Fluss: ganz romantisch mit dem Plätschern des Wassers und Kerzenschein. Ein wunderbarer Ferienabschluss!
Beinahe blinde Passagiere
Am nächsten Morgen packen wir munter unsere Sachen ein. Das geht ganz schnell, denn für eine Nacht haben wir nicht viel ausgeräumt. Als letztes muss das Velo in den Camper, und ich möchte gerade den Kindersitz demontieren. Zwei Ameisen spazieren jedoch über den roten Bezug, und als ich sie wegwischen möchte, krabbeln plötzlich noch mehr hervor. Ich stutze, woher die wohl kommen mögen? Vorsichtig rüttle ich am Bezug, und unzählige Ameisen sind plötzlich in Aufruhr und krabbeln hektisch über den ganzen Sitz. Ich kann meinen Augen kaum trauen! So kann ich doch kein Velo einladen.
Ich beschliesse, mein Krüglein „Hermine“ mit Wasser zu füllen und die Ameisen damit zu vertreiben. Das Resultat: Die Ameisen sind noch mehr in Aufruhr und der Sitz ist nass.
Vorsichtig löse ich die Befestigung und ziehe die Polsterung weg. Darunter kommen hunderte Ameisen zum Vorschein, inklusive hunderte von Eiern.
Meine Gedanken überschlagen sich: Wo kommen die denn her? Wie lange sind die schon da? Gestern waren wir noch auf Velotour! Wie werde ich die Viecher los? Ein Liter Wasser aus Hermine macht ihnen keinen Eindruck….
Ein Nachbar – viele Camper gibt es nicht mehr, da beinahe alle abgereist sind – bemerkt meine Ratlosigkeit. Er weiss, wo es einen Wasserschlauch gibt.
Mit Robin im Schlepptau trage ich den Sitz zum Schlauch. 15 Minuten lang muss ich ihn mit Hochdruck und von allen Seiten abspritzen, bis die Ameisen und Eier weg sind.
Ich darf mir gar nicht vorstellen, wo die Ameisen jetzt überall wären, wenn ich das Velo mit ihnen eingeladen hätte…. Brrr…
Die Rückfahrt verläuft problemlos, und Robin verschläft die Hälfte des Weges. Unterwegs regnet es derart heftig, dass es beinahe zum Stillstand auf der Autobahn kommt. Unser Pourquois-Pas? ist danach wieder sauber…
Lazise und Lago die Garda, wir werden wieder kommen!
Kennst du den Gardasee? Berichte doch, ich freue mich!
Maccagno und die Sintflut Über die Auffahrtstage meldete der Wetterfrosch herrliches Sommerwetter. Kein Mensch wollte sich den Gotthardstau antun, und wir natürlich auch nicht. Wozu auch? Das herrliche Sommerwetter konnten wir auch in Süddeutschland, am Bodensee, im Schwarzwald, in Wo-auch-immer geniessen. Anscheinend haben das Millionen …