Weekend am Lac Saint Point
Weekend am Lac Saint Point
Wenn sich der Sommer dem Ende entgegen neigt, dann bekomme ich Lust auf Berge und Wandern. Mit Robin sind die Wandermöglichkeiten eingeschränkt, also benötigen wir dringend ein Bähnli oder Gondeli oder ähnliches.
Beste Voraussetzungen bietet das Tirol – nah, kinderfreundlich, gute Preise. Doch leider an diesem Wochenende nicht das Wetter. In der Alpenregion sind Gewitter angesagt, da macht es keinen Spass, auf einem Berg herumzukraxeln.
Also planen wir um. Welschschweiz sei trocken… also wohl auch das angrenzende nahe Frankreich. Ein See wäre schön… hm… Schliesslich finden wir den Lac Saint Point und den Camping Les Fuvettes in Malbuisson. Die Bilder auf der Homepage sehen schön aus, zudem wurde ein neues Hallenbad gebaut. Meine Anfrage nach einer Reservation wurde in kurzer Zeit beantwortet – nämlich dass wir keine Reservation brauchen und jederzeit kommen dürfen. Klingt gut und freundlich.
So ist es denn auch! Obwohl wir mitten in die Mittagspause hereinplatzen, werden wir freundlich empfangen. Ob wir einen Platz direkt am See möchten? Ja natürlich!
Der Stellplatz ist traumhaft, es wirkt als wären wir die einzigen, und unser Platz beinhaltet der ganze See. Erst ein wenig später stelle ich fest, dass es auch sehr windig ist. Bei kühlen Temperaturen eher unangenehm… Nur wenige Meter vom See entfernt ist es wesentlich windstiller und angenehmer.
Aber wir wollen eh nicht im Liegestuhl herumliegen, sondern den Platz erkunden und das Hallenbad testen.
Dieses ist wirklich sehr schön gemacht, mit mehreren Becken, Sprudelliegen und vielem mehr. Nur die Dusche für nach dem Bad dürfte wärmer sein.
Wir geniessen die Auszeit, und Robin vor allem das Herumtoben im Wasser.
Später machen wir uns einen feinen Znacht, den wir aber im Pourquois-Pas? geniessen; es ist doch etwas kühl, mit 17 Grad und windig.
Am nächsten Morgen ist es noch kühler, und es hat viele Wolken. Wir packen uns warm ein, mit Jacken und Schals, und schwingen uns aufs Velo. Robin hat einen neuen Anhänger bekommen, bei dem er fleissig mittrampen könnte. Es macht ihm Spass, und die Tretunterstützung ist mir willkommen bei den leichten Steigungen.
Wir radeln über eine Stunde, bis nach Pontarlier. Kaum angekommen, leicht verschwitzt, beginnt es zu regnen. So ein Mist! Na gut, wir hatten noch kein Frühstück, also los in die nächste Teebar. Hier ist es gemütlich, und wir geniessen, Tee, Kaffee und Cookies.
Aber eigentlich wollten wir das Städtchen besichtigen, also machen wir uns auf den Weiterweg. Das Wetter ist auch gnädig, und wir bleiben trocken.
Leider schliessen die Läden genau vor unserer Nase für die Mittagszeit. Das gilt auch für den Spielzeugladen, was Robin gar nicht verstehen kann!
Und nun? Das Städtchen selber bietet wirklich nicht viel. Schon wieder zurückfahren finde ich schade. Also suchen wir ein Restaurant für einen kleinen Lunch.
Robin ist derart müde, dass er beinahe auf dem Tisch einschläft. Er ist nur ein wenig Pasta und schläft danach auf meinen Beinen auf der Sitzbank ein.
Ich entdecke unterdessen, was im Restaurant ein Fondue ist. Am Nebentisch werden ofenfeste, runde Keramikschälchen serviert, darin ein ganzer Käse mit braun überbackener Kruste. Darin befindet sich flüssig geschmolzener Käse. Dieser wird mit Kartoffeln gegessen – also wirklich eine Kombination zwischen Fondue und Racelette. Sieht wunderbar aus! Später forsche ich im Internet danach: Diese Boîte Chaude wird mit einem ganzen Vacherin Mont d’Or mit Weisswein und Gewürzen im Backofen gemacht. Hm fein! Der kommende Herbst und Winter hat auch Gutes!
Robin bekomme ich kaum wach, aber mich zieht es nach Hause. Es ist kühl, grau, windig und regnerisch, und Pontarlier bietet doch gar wenig.
Auf dem ganzen Rückweg regnet es leicht… nicht so toll.
Zum Glück haben wir ein kleines Elektroöfeli im Camper, so haben wir in trockenen Sachen bald wieder warm. Robin ist zufrieden mit seinen Legos, und ich lese in einem Buch.
Gegen Abend gehen wir zum Campingplatz-Restaurant hoch. Ich hoffe auf Fondue… Leider gibt’s das erst ab 2 Personen, und Robin mag lieber Kinderteller mit Chicken Nuggets.
Am nächsten Tag reisen wir gemütlich wieder zurück. Der Platz am See ist sehr schön – mit besserem Wetter kann man dort wirklich entspannen und geniessen. Wir werden wohl wieder einmal hinfahren.